Foto: junge Frau mit Tablet, virtueller Globus vor ihr in der Luft.

Upgrade für die Ausbildung: Zusatzqualifikationen mit internationalem Schwerpunkt

Die Internationalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft steigert die Anforderungen an Fachkräfte: Fremdsprachen, interkulturelle Kompetenzen sowie bestimmte fachspezifische Fähigkeiten und Kenntnisse werden für die berufliche Tätigkeit wichtiger. In den Ausbildungsordnungen spiegelt sich dieser Sachverhalt bisher kaum wider. 

Zusätzliche berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die über die jeweiligen beschriebene Ausbildungsberufsbilder hinausgehen, können daher im Rahmen von Zusatzqualifikationen vermittelt werden. (§ 5 Absatz 2 Satz 5 und § 49 BBiG)

Zusatzqualifikationen bieten sich daher besonders gut für die Vermittlung internationaler Kompetenzen und Fähigkeiten an. Plus: Auslandsaufenthalte sind meist Teil einer internationalen Zusatzqualifikationen. So wird der Auslandsaufenthalt Ihrer Auszubildenden optimal in der Ausbildung verankert.

Was eine internationale Zusatzqualifikation ausmacht

Internationale Zusatzqualifikationen haben den Fokus auf dem Erwerb internationaler Kompetenzen und Fähigkeiten.

Zu den Bausteinen internationaler Zusatzqualifikationen gehören in der Regel:

  • erweiterte Fremdsprachenkenntnisse;
  • interkulturelle Kompetenzen;
  • internationale Fachkenntnisse, beispielsweise über Waren- und Wirtschaftsrecht;
  • Kenntnisse der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), z. B. der europäische Computerführerschein;
  • ein obligatorischer Auslandsaufenthalt.

Diese im zusätzlichen Berufsschulunterricht erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen werden während eines Ausbildungsabschnitts im Ausland praktisch angewandt und vertieft. So ist der Auslandsaufenthalt bestmöglich im Ausbildungsverlauf integriert.

Peter Macziek, Groß- und Außenhandelskaufmann Hansa Tec Hebe- und Zurrtechnik GmbH
Durch die Zusatzqualifikation habe ich die Kompetenz für die Abwicklung von Außenhandelsgeschäften erlangt. Für diese bin ich nun in meinem Betrieb zuständig.

Welche internationalen Zusatzqualifikationen werden am häufigsten angeboten?

Die am häufigsten angebotene und genutzte Zusatzqualifikation ist der Europakaufmann bzw. die Europakauffrau (IHK) und Zusatzqualifikationen mit vergleichbaren Inhalten wie Kauffrau/Kaufmann für internationale Geschäftstätigkeiten, Industriekaufleute EU und Internationales Wirtschaftsmanagement oder der/die Europaassistent/-in (HWK, IHK).

Darüber hinaus gibt es auch internationale Zusatzqualifikationen, die einen Fokus auf ein Land oder eine bestimmte Region haben, wie z. B. Asienkaufmann/-kauffrau und Chinakaufmann/-kauffrau.

Die Bandbreite der internationalen Zusatzqualifikationen sowie die anbietenden Institutionen finden Sie in der Datenbank des Portals AusbildungPlus sowie direkt bei der zuständigen Kammer in Ihrer Region.

Ausblick: Internationale berufliche Handlungskompetenz in Ausbildungsordnungen

Da sich die durch Internationalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft erweiterten Anforderungen an Fachkräfte bislang nicht in den Ausbildungsordnungen spiegeln, erteilte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) den Auftrag, einen Kompetenzbaukasten zu entwickeln.

Der Kompetenzbaukasten setzt die internationale berufliche Handlungskompetenz auf die Agenda von Ordnungsverfahren. Er enthält Formulierungshilfen, die den Sachverständigen in Ordnungsverfahren je nach berufsspezifischem Bedarf die curriculare Arbeit erleichtern, und regt ausdrücklich zum Nachdenken über einen berufsspezifischen Bedarf an.

So können die Beteiligten in Neuordnungsverfahren zukünftig internationale Handlungskompetenz in Ausbildungsordnungen integrieren und eine bundeseinheitliche, transparente Vermittlung internationaler beruflicher Handlungskompetenz in der Berufsbildung unterstützen.

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Beratungsservice für Auslandsaufenthalte in der Ausbildung der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB)
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