Foto: Ausbilderin erklärt einer Auszubildenden den Autounterboden unter einem Auto, das auf der Hebebühne steht, stehend..

Auslandsaufenthalte von Auszubildenden

Die Arbeitswelt gestaltet sich bereits heute sehr international und ist einem stetigen Wandel unterworfen. Damit benötigen die Fachkräfte von morgen besondere Kompetenzen, um den Herausforderungen der modernen Berufswelt gewachsen zu sein.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind dabei wesentliche Fähigkeiten, um Veränderungen als Chance zu begreifen und sich an diese anzupassen. Für die erfolgreiche Zusammenarbeit in internationalen Teams sind zudem interkulturelle Kompetenzen essentiell.

Zur Kommunikation sind darüber hinaus Fremdsprachenkenntnisse unerlässlich. Über die Hälfte aller Arbeitsplätze, die eine Berufsausbildung voraussetzen, erfordern bereits heute Fremdsprachenkenntnisse – Tendenz steigend (Fremdsprachenanforderungen in der Arbeitswelt | Ergebnisse der BIBB/BAuA Erwerbstätigenbefragungen 2006, 2012 und 2018).

All diese Fähigkeiten werden in Zukunft für die beruflichen Karrieren eine wachsende Bedeutung haben. Grenzüberschreitende Lernaufenthalte fördern genau diese Kompetenzen. Somit bietet es einen enormen Mehrwert, angehenden Fachkräften bereits während der Berufsausbildung internationale Berufskompetenzen zu vermitteln und so auf einen immer globaleren Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Warum es sinnvoll ist, Auszubildende während der Ausbildung ins Ausland zu entsenden:

  • Ihre Auszubildenden entwickeln neue Fähigkeiten im Ausbildungsberuf und im interkulturellen Arbeitsumfeld;
  • sie verbessern ihre Sprachkenntnisse und werden offener im Umgang mit anderen Menschen;
  • sie entwickeln sich persönlich weiter und gewinnen an Selbstständigkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit;
  • sie können internationale Freundschaften schließen und berufliche Kontakte knüpfen.

Vom zeitweiligen Lernen und praktischen Arbeiten im Ausland profitieren nicht nur Ihre Auszubildenden ganz persönlich, auch Ihre Einrichtung erlebt einen Mehrwert.

Der Mehrwert für Ihre Einrichtung!

  • Bereits während der Berufsausbildung werden Ihre Auszubildenden für die globalisierte Wirtschaft und künftige Arbeitswelt qualifiziert.
  • Auslandsaufenthalte steigern die Attraktivität der Berufsausbildung! Das Ausbildungsangebot Ihres Ausbildungsbetriebs bzw. Ihr Profil als berufliche Schule wird attraktiver und grenzt sich von der Konkurrenz ab.
  • Sie investieren in Ihren Nachwuchs und in die langfristige Bindung der zukünftigen Fachkräfte an Ihr Unternehmen.

Erfahren Sie mehr über den Wert von Auslandsmobilität für Ihr Ausbildungsmarketing!

Die Rahmenbedingungen für Lernaufenthalte von Auszubildenden

Das Berufsbildungsgesetz (§ 2 Absatz 3 BBiG) ermöglicht das zeitlich begrenzte Lernen im Ausland:

  • Keine Unterbrechung der Ausbildung: Ein Auslandsaufenthalt ist demnach Teil der Ausbildung und unterbricht diese nicht.
  • Maximal ein Viertel der Ausbildungszeit: Die maximale Verweildauer im Ausland richtet sich nach der jeweiligen Ausbildungsdauer und darf maximal ein Viertel der Ausbildungszeit betragen.
  • Schule und Betrieb müssen zustimmen: Als Teil der Ausbildung erfordert ein Auslandsaufenthalt die Zustimmung und Unterstützung des Ausbildungsbetriebs und der Berufsschule.
  • Vergütung wird weitergezahlt: Zudem ist das Lernen im Ausland keine Urlaubszeit – die Ausbildungsvergütung wird auch während des Auslandsaufenthaltes an die Auszubildenden gezahlt. Nur unter diesen Umständen deckt die betriebliche Unfallversicherung im Ernstfall auch einen Unfall im Ausland ab.

Der Zeitpunkt kurz nach der Zwischenprüfung beziehungsweise der Abschlussprüfung Teil 1 bietet sich für einen Lernaufenthalt im Ausland an.

Ein Auslandspraktikum ist aber auch zu jedem anderen Zeitpunkt möglich.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Auszubildenden während des Auslandsaufenthaltes vom Berufsschulunterricht freigestellt werden und sich die Inhalte des verpassten Berufsschulunterrichts im Nachgang eigenständig aneignen.

Ein Lernaufenthalt im Ausland kann unterschiedliche Formate annehmen:

  • Am weitesten verbreitet ist das Auslandspraktikum. Ihre Auszubildenden arbeiten im Gastbetrieb, wenden vorhandene Kenntnisse in einem neuen Umfeld an und lernen neue Techniken und Fähigkeiten.
  • Im Rahmen internationaler Zusatzqualifikationen (z. B. Europa-Assistentin im Handwerk oder Asienkaufmann) sind Lernaufenthalte bereits integraler Bestandteil. Erfahren Sie hier mehr zu internationalen Zusatzqualifikationen.
  • Der Lernaufenthalt im Ausland kann mit Fachsprachkursen oder dem Besuch der Berufsschule vor Ort kombiniert werden.

Damit Auslandsaufenthalte keine Frage des Geldes sind, gibt es verschiedene Förderprogramme. Dazu zählen insbesondere die beiden großen Programme Erasmus+ der Europäischen Kommission und AusbildungWeltweit des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, aber auch kleinere bilaterale Programme wie ProTandem, das den Austausch zwischen deutschen und französischen Auszubildenden unterstützt.

Neben Zuschüssen für An- und Abreise sowie für Aufenthalt und Unterkunft, fördern die Programme meist auch die Vor- und Nachbereitung – wie beispielsweise die sprachliche Vorbereitung – und die Organisation und Planung der Auslandsaufenthalte.

Minderjährige Auszubildende oder Auszubildende mit besonderen Bedarfen können zudem durch besondere Förderungen, etwa für eine Begleitperson, unterstützt werden.

Die Fördermöglichkeiten variieren je nach Programm. Einen Überblick erhalten Sie in unserem Stipendienfinder in der Rubrik Förderung.

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Wir sind für Sie da.

Mehr zu unserem Team

auslandsberatung-ausbildung@bibb.de 0228 107 1566

Beratungsservice für Auslandsaufenthalte in der Ausbildung der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB)
Friedrich-Ebert-Allee 114-116, 53113 Bonn