Foto: selbstbewusste Auszubildende erklärt Kollegen den Plan.

Erste Planung

Bevor Sie Ihre Auszubildenden für eine bestimmte Zeit ins Ausland entsenden, sind im Vorfeld verschiedene Punkte abzustimmen und festzulegen. Hier gibt es Informationen und Hilfestellungen zu den wichtigsten Themen.

Je nachdem, wo Sie mit Ihrer Planung und Vorerfahrung stehen, steigen Sie in die Themen ein und planen die Auslandsaufenthalte Ihrer Auszubildenden. Sie haben weitere Fragen? Wir unterstützen Sie gerne.

Das Wichtigste zuerst:

Identifizieren Sie die wichtigsten Rahmendaten Rahmenbedingungen des Auslandsaufenthaltes:

Zielgruppe, Lernziele, Gastland, Dauer und ungefährer Zeitpunkt:

  • Zielgruppe: Für welche Personen in Ihrer Einrichtung möchten Sie einen Auslandsaufenthalt organisieren?
  • Lernziele: Was sollen sie im Ausland lernen? 
    Welche Fähigkeiten sollen sie erwerben?
    Welche internationalen Erfahrungen sind auch für Ihre Einrichtung sinnvoll?
  • Gastland: Wo können diese Lernziele erreicht werden?
    In welchen Ländern bestehen bereits Kontakte, Partnereinrichtungen oder Firmensitze?
    Welche Zielländer beziehungsweise welche Unternehmen oder Einrichtungen im Ausland bieten spannende Möglichkeiten, die angestrebten Kompetenzen zu erwerben?
  • Dauer: Wie lange und in welchem ungefähren Zeitraum soll der Auslandsaufenthalt stattfinden?
    In welchem Lehrjahr bietet sich eine Auslandsphase an?  
  • Wen einbinden: Wer muss über den Auslandsaufenthalt informiert werden oder diesem zustimmen (z. B. Leitungsebene im eigenen Haus, Ausbildungsbetrieb, Kammer oder Berufsschule)?

Sobald diese Eckdaten feststehen, gestaltet sich die weitere Planung viel einfacher.

Haben Sie bislang bei Auslandsaufenthalten an Ihre leistungsstarken Auszubildenden und Schüler/-innen gedacht?

Auslandsaufenthalte sind kein Instrument der Bestenförderung, alle Auszubildenden profitieren in unterschiedlichem Ausmaß von einer Auslandserfahrung! 

Viele Förderprogramme möchten Auslandsaufenthalte für alle ermöglichen unabhängig von existierenden Hintergründen oder möglichen Hürden. In unserem Stipendienfinder finden Sie auch Informationen, welche Sonderförderungen für inklusive Auslandsaufenthalte möglich sind.

Möchten Sie in Zukunft regelmäßig Auszubildende aus Ihrem Betrieb oder Ihrer beruflichen Schule ins Ausland entsenden und Auslandsaufenthalte somit zum festen Bestandteil Ihres Ausbildungsangebots machen? Dann wird sich eine strategische Verankerung der Aktivitäten in Ihrer Institutionsentwicklung lohnen. Erfahren Sie hier mehr, wie Sie Institutionsentwicklung mithilfe von Auslandsaufenthalten gestalten

Die passende Partnereinrichtung im Ausland finden

Während des Auslandsaufenthaltes werden Ihre Auszubildenden viel Zeit bei Ihrer Partnereinrichtung verbringen. Für den Erfolg des Praktikums ist die Auswahl einer passgenauen Partnereinrichtung daher entscheidend.

Hilfreiche Fragen und Tipps für Ihre Partnereinrichtungssuche:

  • Hat Ihr Unternehmen Dependancen im Ausland? Bestehen Geschäftsbeziehungen zu Zulieferern oder Produktionsstätten im Ausland, die für ein Praktikum Ihrer Auszubildenden in Frage kommen könnten?
  • Hat Ihre berufliche Schule Kontakte zu Partnerschulen im Ausland? 
  • Auch Städtepartnerschaften, private Kontakte oder die Suche über berufliche Netzwerke können ein Weg sein, eine passende Partnereinrichtung zu finden. Ein weiterer Anknüpfungspunkt können die Auslandshandelskammern und ihre Angebote zur Geschäftsanbahnung sein, wie beispielsweise die B2B-Plattform „Go Digital AHK”.
  • Darüber hinaus sind auch Initiativbewerbungen Ihrer Auszubildenden bei interessanten Praktikumsbetrieben eine Option.

Je nach Förderprogramm kann es erforderlich sein, dass eine Partnereinrichtung im Ausland bereits zur Antragsstellung bekannt sein muss.

Absprachen am besten schriftlich

Absprachen zum Praktikum Ihrer Auszubildenden, insbesondere zu den Lernzielen, sollten Sie schriftlich mit Ihren Teilnehmenden und der Partnereinrichtung festhalten. So kennt jede Partei die Aufgaben und Ziele, welche für das jeweilige Praktikum gesetzt sind. Viele Förderprogramme geben zu diesem Zweck (teils obligatorische) Dokumente vor. Wenn Sie keine Förderung beantragen, können Sie sich dennoch an diesen Dokumenten orientieren. 

Wann sind Besuche zur Planung und Vorbereitung sinnvoll?

Sofern die Kernpunkte des Auslandsaufenthaltes nicht via E-Mail, Telefon oder Videokonferenz geklärt werden können, bietet sich ein Besuch zur Planung und Vorbereitung an. Eine ausbildungsverantwortliche Person kann zum Zielort reisen, um die Gegebenheiten im Gastbetrieb, die Unterbringung und das Leben vor Ort kennenzulernen. Der persönliche Austausch erleichtert Absprachen und ermöglicht eine detaillierte Planung der Lernphase im Ausland. 

Die Förderprogramme unterstützen Besuche zur Planung und Vorbereitung in unterschiedlichem Ausmaß. Eine Übersicht zu den Förderprogrammen, die vorbereitende Aktivitäten unterstützen, finden Sie im Stipendienfinder.

Foto: Michael Gließner
Michael Gließner, DB Schenker
Natürlich ist es auch ein Aufwand für das Unternehmen, die Auslandsaufenthalte zu ermöglichen. Aber es bringt so viele Vorteile für die Azubis und das Unternehmen.

Förderprogramm identifizieren und Fördermittel beantragen

Sobald klar ist, unter welchen Rahmenbedingungen der Aufenthalt stattfindet, können Sie ein passendes Förderprogramm zur finanziellen Unterstützung des Auslandsaufenthaltes identifizieren.

Es gibt zahlreiche Förderprogramme, die sich hinsichtlich der Zielgruppen, Zielländer und/oder Aufenthaltsdauer unterscheiden. Auch das Vorgehen und die Fristen zur Antragsstellung können je nach Fördermittelgeber variieren. In unserem Stipendienfinder finden Sie alle Förderhilfen in der Übersicht.

Gerne unterstützen wir Sie beim Identifizieren des passenden Förderprogramms. Zudem bieten die Förderprogramme selbst eine Beratung und Unterstützungsangebote zur Antragsstellung an.

Um regelmäßig über Informationsangebote informiert zu werden, abonnieren Sie am besten die jeweiligen Newsletter. Der Beratungsservice für Auslandsaufenthalte in der Ausbildung informiert über den Newsletter der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB).

Nutzen Sie die Förderprogramme! Auslandsaufenthalte sind mit Kosten für Reise und Unterkunft verbunden, die zusätzlich zu laufenden Kosten zuhause entstehen. Duale Auszubildende erhalten die Ausbildungsvergütung auch während des Auslandsaufenthaltes, weil dieser Teil der Ausbildung ist. Dennoch können Ihre Auszubildenden und Schüler/-innen finanzielle Unterstützung durch Förderprogramme gut gebrauchen. Falls der Auslandsaufenthalt ohne Zuschuss eines Förderprogramms geplant wird, sind auch finanzielle Unterstützungen seitens des Ausbildungsbetriebs möglich.

Das Europass-Portal www.europass.eu ist die EU-Plattform für Bewerbung und Jobsuche und bietet viele praktische Tools für Bewerber/-innen, die besonders für die Bewerbung auf ein Auslandspraktikum eine große Hilfe sind.

Das Besondere: Die Plattform ist kostenlos, werbefrei und sicher und liegt in 31 Sprachversionen vor.

Auf der Plattform können Nutzerinnen unter anderem ein persönliches Profil in verschiedenen Sprachen anlegen, per Link teilen und daraus Lebensläufe erstellen, es gibt Selbsteinschätzungs-Tools beispielsweise für Sprachkenntnisse, einen Bewerbungs-Manager und Online-Speicherplatz für das sichere Speichern von Zeugnissen und Zertifikaten.

Sie haben die Zusage für die finanzielle Förderung? Nun können Sie mit der konkreten Organisation der Auslandsaufenthalte beginnen.

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Wir sind für Sie da.

Mehr zu unserem Team

auslandsberatung-ausbildung@bibb.de 0228 107 1566

Beratungsservice für Auslandsaufenthalte in der Ausbildung der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB)
Friedrich-Ebert-Allee 114-116, 53113 Bonn